Schweinsberg ohaeuser muehle2

Die Ohäuser Mühle – Leben und Arbeiten mit der Natur

Bereits 1346 zum ersten Mal genannt, kann die Mühle einen langen und zeitweise sehr erfolgreichen Weg als Getreidemühle verzeichnen. Leider wurden in den 50iger Jahren der Mahlbetrieb eingestellt, die Wasserrechte entzogen und der Mühlgraben verfüllt.

Die Mühle selbst stand viele Jahre leer, den dazugehörende ebenfalls brachliegenden landwirtschaftliche Teil konnten wir, Tatjana Bernreuther und Reinhard Wever, im Jahr 1998 erwerben, sieben Jahre später dann auch den Mühlenteil. Im Laufe der folgenden Jahre etablierten wir drei unterschiedliche Betriebszweige: den landwirtschaftlichen Bereich, die Wander-Imkerei und den Schulbauernhof. Parallel dazu bauten wir eine Direktvermarktung auf.

Eine vielfältige und nachhaltige Landwirtschaft und die Bioland- Richtlinien sind die Grundsätze, nach denen wir auf der Ohäuser Mühle arbeiten, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten.

Als Kinder haben wir selbst beide auf Bauernhöfen viel Zeit verbracht und gearbeitet, was bei beiden von uns die Berufswahl beeinflusst hat. Tatjana Bernreuther ist Diplom-Agrarbiologin mit Schwerpunkt Standortkunde und Ökotoxikologie sowie Naturpädagogin und hat schon während des Studiums mit der Bienenhaltung begonnen. Reinhard Wever hat nach einer landwirtschaftlichen Lehre in Giessen Agrarwissenschaften mit der Fachrichtung Umweltsicherung und Entwicklung ländlicher Räume studiert. Heute haben wir unseren eigenen Bauernhof, den wir mit viel Freude und Engagement führen.

Eine Vielzahl verschiedener Tierarten, allesamt in Freilandhaltung lebend, sind die Grundlage unseres Gemischtbetriebes. Den Schwerpunkt im landwirtschaftlichen Bereich bilden die Legehennen und Hähnchen. Sie bilden ein wichtiges Standbein und tragen entscheidend zum Erwerb bei. Rinder, Schweine, Pferde, Esel, Katzen, Hunde geben dem Hof seinen vielschichtigen Charakter und stützen den Erfolg des Schul- und Erlebnisbauernhofs. Sie dienen überwiegend zur Anschauung sowie der Aufrechterhaltung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft. Direkt um den Hof herum liegen 8 ha eigene Acker- und Wiesenflächen, die der Gewinnung von Futter und dem Auslauf für die Tiere dienen.

Der kleine, aber vielschichtige Gemischtbetrieb umfasst insgesamt ca. 4 ha Ackerland und 15 ha Grünland. Ein Naturland-Gemischtbetrieb als Kooperationspartner liefert uns Getreide und Stroh für die Tierhaltung. Im Gegenzug bekommt er von uns den überschüssigen Mist.

Unsere Bienenvölker bilden das zweite große Standbein des Betriebs, indem sie auf ihren Reisen durch Deutschland eine große Palette leckerer Honigsorten für uns sammeln und dabei wertvolle Bestäubungsarbeit leisten. Von April bis Oktober prägen sie entscheidend das Leben und Arbeiten auf der Ohäuser Mühle.

Wir sind überzeugt, dass der ökologische Landbau ein verantwortungsvoller Weg ist, um eine lebenswerte Welt für unsere Kinder und Kindeskinder zu hinterlassen. So gehen unsere Lebens- und Arbeitsweise über die Richtlinien des ökologischen Landbaus hinaus. Unsere Wärme beziehen wir aus Hackschnitzeln und den Strom aus einer Photovoltaikanlage mit 2-mal 30KW. Weitere Ideen sind am Wachsen, um möglichst viel der benötigten Energie selbst zu erzeugen.

Auf unserem Hofgelände gibt es viele ungenutzte Bereiche, die durch ihren bunten Wildwuchs vielen Insekten, Vögeln und anderen Tieren Nahrung und Schutz bieten. Unverputzte Mauern, altes Holz und extra aufgestellte Hummelkästen sowie Wildbienenhäuser bieten eine Vielfalt an Nistmöglichkeiten für Bestäuber und andere Nützlinge. Ständige Achtsamkeit und Kreativität hin zu mehr Ökologie prägen unsere Lebens- und Arbeitsweise und lassen das Rad der Veränderung auf der Ohäuser Mühle nicht stillstehen.

Honig in Bioland-Qualität